Freitag, 26. Dezember 2014

Tom Wolfe: Back to Blood


Eine wunderbare Kritik an der rassistischen und kapitalistischen Gesellschaft, die auf sehr unterhaltsame und hin und wieder auch schockierende Art und Weise kein Klischee auslässt.



Klappentext

"Korruption, Kriminalität und Sex - der neue Bestseller des preisgekrönten Kultautors

Herzlich wilkommen in Miami, wo die Spanisch sprechenden Kubaner mittlerweile die Mehrheit, die americanos aber immer noch das Geld haben. In einer bissigen Satire taucht Tom Wolfe ein in eine Stadt, die prototypisch ist für ein Amerika im Wandel, und seziert genüsslich und fesselnd den amerikanischen Traum."





Ich möchte gar nicht viel drumherum schwafeln: Back to Blood ist ein großartiges Buch! Es ist mein erster  Tom Wolfe-Roman, die Vorgänger stehen schon auf der Liste.

Die Schlagworte "Korruption, Kriminalität und Sex" rufen eine andere Erwartung an das Buch hervor, als das, was man schließlich liest. Back to Blood ist nicht so knallhart wie man es meinen könnte, was ihm keinesfalls einen Abbruch tut.
Die Klischees der multikulturellen Schichtgesellschaft sind sehr gut überspitzt dargestellt und bilden eine Bühne für die auf verschiedenste Weise verwobenen Einzelschicksale.
Da wäre der kubanisch-stämmige Polizist Nestor Camacho, der einem kubanischen Flüchtling zwar das Leben rettet, ihm aber auch die Chance auf die Freiheit nimmt und daraufhin von der gesamten kubanischen Gemeinde geächtet wird.
Seine große Liebe Magdalena, die als Krankenschwester ihre hauptsächlich körperliche Beziehung zum Pornosucht-Therapeuten Norman nutzt um gesellschaftlich aufzusteigen.
Ein ehrgeiziger junger Journalist mit Ivy League-Abschluss.
Sein Chef, der ebenfalls über erstklassige Bildung verfügt und unter der Fuchtel seiner Frau steht.
Ein russischer Oligarch.
Ein Professor aus Haiti, der stolz auf die blasse Haut seiner Kinder ist und sich hoch verschuldet, um einen französischen Lebensstil zu wahren.
Ein Milliadär mit Pornosucht und einem Tick für moderne Kunst.
Ein schwarzer Chief mit einem Polizeiapparat unter sich, der größtenteils in kubanischer Hand ist.
Ein kubanischer Bürgermeister, der den Frieden in seiner Stadt sichern will.
Vermutlich habe ich einige vergessen, aber ein guter Überblick ist gegeben.

Ich kann Back to Bood jedem empfehlen, der sich für gesellschaftliche Themen wie Rassismus und Schichten interessiert.
Obwohl die ein oder andere Stelle etwas langatmig ist, liest sich das Buch trotz der vielen Seiten und der kleinen Schrift sehr gut, flüssig und schnell.

ISBN: 978-3-453-41582-9
Preis: 11,99€
Seitenzahl: 768 Seiten
Erschienen (als Taschenbuch) am: 9.6.2014

Ich gebe 4 von 5 Herzen


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