Samstag, 22. November 2014

James Frey: Endgame - Die Auserwählten



Endgame – Die Auserwählten von James Frey

„Es war immer nur eine Möglichkeit – etwas, das irgendwann passieren könnte. Doch jetzt ist die Zeit gekommen, die Zeit zu spielen. Denn Endgame hat begonnen. 12 Spieler, die zu allem bereit sind. Sie werden kämpfen, sie werden leiden, sie werden töten. Aber alle werden sie mitspielen. Denn der Einsatz ist hoch, unvorstellbar hoch. Und die Regeln sind einfach: Es gibt keine.“



Ich habe dieses Buch an seinem Erscheinungstermin, dem 7. Oktober, als Leseexemplar bekommen und innerhalb von einem Tag durchgelesen, so sehr hat es mich gefesselt. Leider habe ich es erst heute geschafft, eine Rezension zu verfassen. Von der Optik bin ich sehr angetan: ein goldener Umschlag, geprägt mit Sätzen in den verschiedensten Sprachen, was der schwarzen Schrift je nach Blickwinkel einen leichten 3D-Effekt verleiht. Das Buch an sich ist schwarz mit glänzender Schrift auf der Seite.



12 Spieler im Alter von 13 bis 20 aus 12 alten Blutlinien, auserwählt um um Leben und Tod „spielen“ – was zuerst an „Die Tribute von Panem“ erinnert und viele kritische Stimmen laut werden lässt, entwickelt sich sehr schnell zu einer eigenen, rasanten Geschichte. Bei Panem handelt es sich um eine Dystopie, Endgame hingegen ist ein Fantasy-Roman mit Weltuntergangs-ähnlichen Szenarien und Handlungen.

Die Story dahinter ist denkbar einfach: Vom Himmelsvolk wurden vor tausenden von Jahren 12 Geschlechter bestimmt, die seit jeher ihre Nachkommen von Geburt an aufs Töten und Überleben trainieren, für den Fall, dass Endgame beginnt. Ein Meteoritenregen aus 12 Meteoriten an verschiedenen Orten der Erde signalisiert den Spielern: es geht los. Und liefert einen Hinweis auf den Ort, an dem sie sich einfinden sollen, um das Spiel zu beginnen. Das Geschlecht des Spielers, der Endgame gewinnt wird die Apokalypse überleben.

Zu Beginn werden die Spieler einzeln vorgestellt und auch im Verlauf des Buches wechselt der Fokus immer wieder zwischen ihnen, was die Spannung angenehm steigert. Allgemein ist Endgame ein sehr spannendes Buch mit schneller Handlungsabfolge. Manchmal etwas zu schnell, aber dennoch gut zu verfolgen.

Im Rahmen der großen, alles umfassenden Gesamtgeschichte kommen die gut erzählten Einzelschicksale und auch die ein oder andere Liebesgeschichten nicht zu kurz. 

Eine gigantisch aufgezogene Werbekampagne bestehend aus einem Handy-Spiel und einem Gewinnspiel, bei dem man die Krypto-Rätsel, die über das gesamte Buch verteilt sind, lösen muss, um als erster die Lösung zu erhalten und sich den Gewinn von 500.000$ in Gold zu sichern. Aus diesem Grund sind auch Maßangaben und ähnliches nicht übersetzt sondern in den amerikanischen Einheiten wie z.B. Feet und Inch angegeben.
Von dieser Werbekampagne habe ich allerdings nur dadurch erfahren, dass wir in der Buchhandlung, in der ich ab und zu arbeite, Post von Oettinger bekommen haben, in der das Konzept vorgestellt wurde. Ansonsten war es sehr still um Endgame, einzig einen kleinen Aufsteller am Erscheinungstag konnte ich bei einem zufälligen Besuch bei Thalia ausmachen, in anderen Buchhandlungen habe ich im Vorbeigehen gar nichts gesehen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass niemand in meinem (belesenen) Freundeskreis etwas von Endgame gehört hat. Aber daran ändere ich ja gerne etwas ;)

Ich muss aber sagen, dass ich davon ausgegangen bin, dass es sich um ein einzelnes Buch (gibt es das heute überhaupt noch im Fantasy-Bereich?) und nicht um eine Trilogie handelt. Umso überrachter war ich, als am Ende des Buches das Spiel noch nicht zu Ende war. Einmal kurz Google befragt und siehe da: der 2. und 3. Teil erscheinen vorrausichtlich im Herbst 2015 und 2016.
Trilogien an sich sind ja nichts Schlimmes, solange die Wartezeit nicht zu lange ist, aber das ist bei einem Jahr definitiv der Fall.

Endgame – Die Auserwählten ist der Auftakt einer Trilogie, deren Fortsetzungen voraussichtlich im Herbst 2015 und 2016 erscheinen werden.

Man kann von James Frey halten was man möchte, mit Endgame ist ihm trotz aller Kritik an seiner Person ein sehr gutes, empfehlenswertes Buch gelungen.


ISBN: 978-3-7891-3522-4
Preis: 19,99€
Seitenzahl: 592
ab 16 Jahren empfohlen



Wegen der ab und zu etwas unrunden Stellen und der "Sache mit der Trilogie":
4 von 5 Herzen

♡♡♡♡

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen